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November 2009, Christian Budde

 

Am 01.11.2009 habe ich mir meinen persönlichen "Läufertraum" erfüllt und habe den New York City Marathon 2009 gefinished!

 

Hierfür zunächst Danke an alle, die mir dies ermöglicht haben - insbesondere an das NieBu-Tri-Team,meine Frau Sandra und unsere Tochter Jana!

Aber natürlich auch an alle anderen (Familie, Freunde und Kollegen), die mich so ertragen haben, wie ich in einer Marathonvorbereitung nun einmal bin.

Am 29.10.2009 habe ich mich mit Sandra und Jana von Düsseldorf aus auf den Weg nach NY gemacht. Denn wenn ich mir schon diesen Traum erfüllen kann, dann sollen auch meine beiden Lieben dabei sein.

Die Stadt NY war natürlich auch schon ein tolles und eindrucksvolles Erlebnis - aber die Marathonveranstaltung war der absolute emotionale Wahnsinn.

Zwar hatte ich mich im Vorfeld mit einigen unterhalten, die schon in NY gelaufen sind. Aber selbst die lebhaftesten Beschreibungen konnten nur andeuten, was mich in NY erwartete.

Man kann es nur "erleben"!

Und das ging bereits am Samstag mit dem "International Friendship Run" vom UN-Gebäude zum Marathonziel im Central Park los.

An diesem Lauf haben Sandra, Jana und ich gemeinsam teilgenommen.

Bei diesem Lauf ohne Zeitmessung starteten knapp 20.000 Läufer aus aller Welt. Und das heißt in NY neben den "üblichen Verdächtigen" aus Europa (Dänen, Italiener, Holländer usw.) auch Südafrikaner, Koreaner, Venezuelaner, Brasilianer, Japaner u.v.m.

Die Stimmung war super - es wurde viel  gelacht und unterwegs wurden dann auch Landesfahnen getauscht.

 

Am Sonntag den 01.11.09 wurden dann wir Läufer gegen 6 Uhr per Shuttlebus zum Startbereich auf Staten Island gefahren. Schon ab der Passage der Verrazano-Bridge war an einen "normalen Ruhepuls" nicht mehr zu denken. Und als dann vor dem Start die Amerikanische Nationalhymne gesungen , der Startschuss mit den Kanonen abgegeben wurde und dann Sinatra's "New York, New York" erklang, bekam ich das erste (und nicht das letzte mal bis zum Central Park) Gänsehaut und feuchte Augen.

Und dann ging es los - und alles wurde anders als bei meinen 10 Marathons zuvor! Nicht das z. B. Berlin, Hamburg, Köln, Rotterdam oder der Ruhrmarathon nicht klasse wären; NY ist einfach anders und der "Mega-Oberhammer"!

Denn die New Yorker lieben ihren Marathon. Und deshalb stehen auch 2 Millionen Menschen an der Strecke, die dich alle anfeuern!

An dieser Stelle schöne Grüße an meine Kollegen Christiane und Burghard, die mir zu meinem Geburtstag ein Laufshirt geschenkt hatten, auf dem vorne "Christian" aufgedruckt ist. Burghard wusste aus 2006, dass auf den Startnummern in New York keine Namen stehen.

Und offensichtlich macht der New Yorker nichts lieber, als Läufer mit ihren Vornamen anzufeuern. So habe ich geschätzte 200 mal "Go Christian Go!", "Looking good, looking good!" und "Christian, you can do it!" gehört.

So angefeuert wurde aus dem geplanten "Genusslauf" (ich hatte auch eine Fotokamera dabei) noch eine ordentliche Zeit von 03:27:30.

Die Stimmung an der Strecke war fast überall super; nur im jüdischen Viertel und in der Bronx war es etwas ruhiger. Aber dafür sind an der Strecke unglaublich viele (geschätze 80) Bands zu finden, die ordentlichen, handgemachten, manchmal auch sehr harten Rock spielen. Und die machen genauso schnelle Beine wie die sonst anzutreffenden Samba-Combos.

Am lautesten war es wohl auf der First Avenue und im Central Park. Hier stehen die Zuschauer nicht wie sonst bisher erlebt in 3er oder 4er-Reihen - hier stehen die Zuschauer in 10er-Reihen oder noch mehr!!!!!!!!

Mein emotionales Highlight hatte ich dort, wo die Queensboro-Bridge in die First Av. übergeht.

Da die Brücken für Zuschauer nicht zugänglich sind und die Brücken in NY recht groß und lang sind, hat man dort ein paar "ruhige Momente". Aber schon auf dem letzten Drittel der Queensboro-Bridge kann man den Lärm von der First Av. hören, obwohl man noch nichts sehen kann. Und der Lärm wird immer lauter; dann kannst du die Rampe sehen, die du gleich hinunter läufst, dann siehst du die Zuschauer in 10er- Reihen. "Da läufst du gleich durch!" habe ich gedacht, und der Lärm erreichte bisher nicht erlebte Ausmaße.

Und genau dort habe ich dann Sandra und Jana wie vereinbart getroffen! In NY habe ich mir dann auch  die Zeit genommen, stehen zu bleiben und die beiden in den Arm zu nehmen.

Das gefiel nicht nur mir gut, sondern auch einem Kamerateam von Channel pix11, einem New Yorker Fernsehsender, das dann noch ein Interview mit uns machte.

Unser Interview wurde allerdings nicht gesendet.

Weiter ging es dann für mich über die First Av. Richtung Bronx und dem Ziel im Central Park. Auf diesem Weg gab es dann doch noch ein paar Brückenrampen und Wellen, sodass ich im Ziel doch "ganz schön dicke Beine" hatte.

Und als ich dann das Ziel im Central Park erreicht hatte, wurde mir bewusst, dass ich mir "meinen Läufertraum" erfüllen konnte. Und das kann mir keiner mehr nehmen!

Ich bin sicher, dass ich auch noch einige Zeit brauchen werde, um alles zu verarbeiten.

Die Organisation des Marathons ist top; allerdings ist alles etwas grösser als gewohnt. So dauerte es bald 20 Minuten bis ich den Truck erreicht hatte, bei dem ich meinen Kleiderbeutel abholen konnte. Für den Weg bis dorthin bekam man jedoch schon einen Beutel mit ausreichend Verpflegung. Auch der Weg aus dem Zielbereich ist etwas länger als anderswo. So dauerte es über 1 Stunde nach meinem Zieleinlauf, bis ich Sandra und Jana treffen konnte. Allerdings haben die beiden auch die gesamte Zeit gebraucht, zu unserem vereinbarten Treffpunkt am Columbus-Circle zu kommen. Schließlich muss man sich bei diesen Zuschauermassen auch erst einmal einen Weg bahnen.

Dann ging es ab ins Hotel und auf dem Weg dorthin habe ich mir erst einmal das traditionelle "Finisher-Bier" besorgt.

Montag ging es dann nachmittags zurück von Newark nach Deutschland.

Christian